Nicht nur wenn die Profis bei der Weltmeisterschaft um die Krone im Fußball kämpfen, träumen viele kleine Jungs davon, eines Tages so wie die Stars zu spielen. Um dem Ziel, später in der Nationalmannschaft zu kicken, ein wenig näher zu kommen, sind 40 Prozent der Jungen und Mädchen zwischen sieben und 14 Jahren in einem Fußballverein. Vor allem Jungen sind verrückt nach dem runden Leder und viele Frankfurter Vereine erleben daher immer zur Fußball-WM einen Boom.

Früh anmelden

Nicht nur Eintracht Frankfurt merkt einen Anstieg an Anfragen und Anmeldungen, wenn die deutsche Nationalmannschaft wie 2014 in Brasilien erfolgreich ist. Auch Vereine wie der FC Germania Enkheim oder der SV Niederursel profitieren von der Weltmeisterschaft. Wenn die WM noch läuft, rufen schon die ersten Väter an, um zu fragen, wann ihre Söhne zum Training kommen können. Dabei beobachten die Vereine den Trend, die Kinder schon im Babyalter anzumelden. Selbst für Kinder, die erst 2014 oder 2015 auf die Welt gekommen sind, liegen bereits die ersten Anmeldungen vor. Nicht alle Vereine bieten auch kleinen Kindern die Möglichkeit, Fußball zu spielen. Bei Eintracht Frankfurt müssen die Kicker mindestens neun Jahre alt sein.

Leistung und Spielfreude

Das Anliegen der Fußballvereine ist klar: Sie möchten, dass die Kinder in erster Linie Spaß am Sport haben, die Leistung steht erst an zweiter Stelle. Trotzdem sind alle Vereine darum bemüht, die Spieler gut auszubilden. Das gilt auch für den FC Germania Enkheim, der möglichst hochklassig spielen möchte. Es ist nicht immer einfach, einen Weg zwischen Breiten- und Leistungssport zu finden. So gibt es unter anderem drei Teams in der C-Jugend, die alle auf unterschiedlichem Niveau spielen. Jeden Montag gibt es zudem ein sogenanntes Fördercamp für die kleinen Kicker.

Zu wenig Trainer

Kinder, die gerne Fußball spielen und Plätze mit Kunstrasen gibt es genug, was den Vereinen fehlt, sind kompetente Trainer. Kaum jemand will heute seine Freizeit opfern und ehrenamtlich Kinder trainieren. Dazu kommen die hohen Erwartungen der Eltern, die Trainingsanzüge und Fußballschuhe zum Nulltarif erwarten. Nur sehr wenige Vereine haben die finanziellen Mittel und können sich um die Ausstattung der Spieler kümmern. Die Sponsoren sind lange nicht mehr so großzügig wie noch vor einigen Jahren und der Monatsbeitrag für die Mitgliedschaft in einem Verein ist in der Regel eher gering. So bezahlen Kinder beispielsweise in Niederursel acht Euro im Monat, bei Geschwisterkindern ist der Beitrag dann noch billiger. Auch die zehn Euro für erwachsene Mitglieder spülen nicht wirklich Geld in die Vereinskasse.

Sport ist nicht nur gesund, er schult auch die soziale Kompetenz und fördert den Teamgeist. Vor allem Fußball steht als Sportart in Deutschland ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala, was besonders während einer Fußballweltmeisterschaft sehr deutlich wird. Selbst wenn die deutsche Nationalmannschaft früh aus dem Turnier ausscheidet, dann spielt das für die kleinen Kicker von morgen keine große Rolle. Sie wollen einfach nur in den Frankfurter Vereinen Fußball spielen und Spaß haben. Die Vereine freuen sich natürlich über den regen Zulauf, auch wenn die kleineren Vereine die finanzielle Last oftmals kaum stemmen können. Gefragt sind vor allem ehrenamtliche Trainer und finanzstarke Sponsoren.

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