In den Großstädten kann es gar nicht grün genug sein, immer mehr Metropolen setzen auf grüne Oasen, in denen sich die Bürger erholen können. So auch in Frankfurt, denn am Danziger Platz, unweit des Ostbahnhofs, ist ein tolles Gärtner-Projekt neu aufgelegt worden. Der „Neue Frankfurter Garten“ ist fertig und nach Angaben des Vereins „Bienen-Baum-Gut“ ist er viel schöner als seine Vorgänger.

Viele Stunden Arbeit

Mehr als 1000 Stunden Arbeit haben ehrenamtliche Helfer in den Bau des neuen Frankfurter Gartens gesteckt, aber die Mühe hat sich gelohnt. Zwischen den alten Schienen, auf denen früher die Straßenbahn fuhr, wächst jetzt Hirse und es gibt Hochbeete, in denen exotische Gewürze gedeihen. Wer den Garten für sich entdecken will, der kann das auf dem „Bienenbaum-Wipfelpfad“. Erst Ende April hatte sich der Verein „Bienen-Baum-Gut“ entschlossen, den Garten wieder zu neuem Leben zu erwecken. Ein Ort der Begegnung soll der Garten sein, aber auch ein Platz, an dem Menschen sich austauschen können. Was aber will der Verein besser machen als der Vorgängerverein, der in den Konkurs gerutscht ist? Damals hat wohl jeder versucht, seine eigenen Ideen durchzusetzen, heute arbeiten alle gemeinschaftlich und achten aufeinander.

Alles ist Bio

Dem Verein „Bienen-Baum-Gut“ geht es in erster Linie nicht darum, einen ansehnlichen Garten zu schaffen, es geht vor allem um das Thema Nachhaltigkeit und einen stets bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln. Alles, was im Garten am Danziger-Platz angebaut wird, ist, so weit es geht, Bio. Davon können sich die Besucher im kleinen Café des Vereins bei Kaffee und Kuchen überzeugen. Das Café ist in einem umgebauten Bauwagen zu finden, der sogar eine Dachterrasse hat. Was leider noch nicht auf der Karte zu finden ist, ist das Frankfurter Nationalgetränk Apfelwein. Den gibt es bislang noch nicht in Bio. Zum Garten gehört zudem eine Tauschbörse für Pflanzen und Saatgut. An den Samstagen können die Besucher auch Lebensmittel bekommen, die sonst in der Mülltonne landen.

Es gibt viel zu sehen

Der ganze Stolz des Vereins sind jedoch die verschiedenen Hochbeete. Dort wachsen unter anderem alte Kartoffelsorten, wie beispielsweise „La Ratte“ oder „Kerkauer Kipfler“. Diese alten Sorten sind sehr widerstandsfähig, selbst der Kartoffelkäfer kann diesen Sorten nichts anhaben. Da aber deren Ertrag zu niedrig ist, sind sie heute nicht mehr auf dem Markt. Rund 100 alte Kulturpflanzen sind auf der 2500 Quadratmeter großen Gartenfläche zu finden und der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die alten Sorten zu erhalten. 100 Beete sind bepflanzt und bei den meisten Beeten handelt es sich um Gemeinschaftsbeete. Irgendwann, so der Verein, soll der Garten autark sein, vielleicht mit dem Bau einer Solaranlage.

30 Mitglieder hat der Verein „Bienen-Baum-Gut“, aber er sucht nach neuen Mitgliedern und Menschen, die sich im Garten am Danziger Platz engagieren möchten. Wer sich selbst ein Bild der Arbeit im Gemeinschaftsgarten am Ostbahnhof machen will, der kann das jeden Mittwoch ab 18:00 Uhr im Rahmen einer Führung. Einfach mal hingehen, die Beete bewundern, vielleicht einen Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen und sich für den originellen Garten mitten in der Großstadt begeistern.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / alexeys

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