„Nachts im Museum“ heißt ein spannender und humorvoller Film, in dem es Ben Stiller als Museumswächter mit Artefakten zu tun bekommt, die nachts ausgesprochen aktiv sind. Damit durften die Besucher der Frankfurter Museumsnacht nicht rechnen, trotzdem war die Nacht der Museen ein voller Erfolg. Zehntausende Besucher ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen und besuchten die Museen.
Lange Schlangen
Ob Städelmuseum oder Filmmuseum, Liebieghaus oder das Museum Giersch – wer sich die Nacht der Museen nicht entgehen lassen wollte, der musste viel Geduld mitbringen. An allen Verkaufsstellen und an drei Schaltern im Informationszelt am Gerechtigkeitsbrunnen standen die Frankfurter und die vielen Besucher geduldig an, um ein Ticket zu kaufen. Rund 15 Minuten dauerte es bis zum Kauf der Eintrittskarte. Anschließend konnte der nächtliche Spaziergang durch die Frankfurter Museen beginnen. Zur Unterhaltung spielte ein Straßenmusiker Hits aus längst vergangenen Tagen und wurde mit viel Applaus belohnt.
Cocktails im Liebieghaus
Normalerweise beherbergt das Liebiegmuseum die vielleicht wichtigste Skulpturensammlung in Europa. In der Nacht der Museen konnten die Besucher im Garten des Museums coole Longdrinks und bunte Cocktails schlürfen. Rote und blaue Scheinwerfer sorgten dafür, dass das Museum samt Garten die richtige Beleuchtung bekam. Im Museum selbst stampfte der „Elefant“, eine nutzlose Maschine, die an das Industriezeitalter im 19. Jahrhundert erinnern soll. Im Städelmuseum hängen wie immer die alten Meister. Besonders beeindruckt zeigen sich sowohl die Besucher aus dem Ausland als auch die jungen Besucher der Museumsnacht vom Frankfurter Dominikaneraltar, einem Meisterwerk von Hans Holbein dem Älteren.
Mode und Filme
Wie sah die Welt vor 50 Jahren aus? Alle, die sich im Rahmen der Frankfurter Museumsnacht das Museum Giersch angesehen haben, konnten sich ein Bild machen. Eine Modenschau mit Modellen aus den 1960er Jahren war eines der vielen Highlights in der Nacht der Museen. Kunstgeschichte ist der Schwerpunkt im Museum Giersch, aber auch moderne Kunst, Architektur und Design sowie Film und Fotografie. Alles rund um den amerikanischen Kultregisseur Stanley Kubrick hat das Filmmuseum im Angebot. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Film „2001 – Odyssee im Weltraum“. Dieser Klassiker des Science-Fiction-Films feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag, ein Grund mehr, ihm einen würdigen Rahmen zu bieten.
Die Bendergasse – immer ein besonderes Erlebnis
Im Jahre 1324 wird die Bendergasse in Frankfurt zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Dort war die Zunft der Bender, Fassbinder oder auch Böttcher zu Hause. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war die Bendergasse ein malerisches Zentrum der Frankfurter Altstadt und auch Wolfgang Amadeus Mozart wohnte dort, als die Familie auf Konzertreise war. 1944 wurde die Altstadt mit der Bendergasse zerstört und in den 1950er Jahren komplett geräumt. Die Schirn Kunsthalle Frankfurt war eines der ersten Museumsgebäude, die in der Gasse ein neues Zuhause gefunden haben. Seit 2016 gehört auch das große Museumsgebäude mit fünf verschiedenen Häusern dazu.
Die Nacht der Museen in Frankfurt übt nach wie vor eine sehr große Anziehungskraft auf die Besucher aus. Auch in diesem Jahr konnte sich die Stadt über mangelnde Besucherzahlen nicht beschweren. Viele Besucher aus Frankfurt, aber auch aus dem Ausland nutzten die Museumsnacht, um Kunst in einem ganz anderen Licht zu sehen.
Beitragsbild: @ depositphotos.com / Hackman
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