Im Jahre 2010 gab es nur eine Idee, jetzt acht Jahre später gibt es eine Machbarkeitsstudie, die herausfinden soll, wie der künftige Kulturcampus in Frankfurt Bockenheim genutzt wird. Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen möchten wissen, wie das Areal aussehen kann, das schon im Herbst 2025 bezugsfertig sein soll. Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst wird die Bauarbeiten besonders interessiert verfolgen, denn ihre Zukunft hängt davon ab.

Ein grober Zeitplan

Noch hat die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ihren Sitz an der Eschersheimer Landstraße, ab 2025 soll sie im Kulturcampus Bockenheim ihren Platz bekommen. Der Campus ersetzt das Juridicum, das für den Neubau weichen muss. In der vierten Etage des Juridicums sind aktuell noch die Sprach- und Kulturwissenschaften untergebracht. Der Abriss kann also erst dann erfolgen, wenn die neuen Räume auf dem Campus fertig sind. Inzwischen gibt es einen, wenn auch nur groben Zeitplan für den Neubau. Im April 2018 hat der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und sie soll noch in diesem Sommer fertig sein. Dann folgt der Wettbewerb für die Architekten und im Frühling des nächsten Jahres stellt die Jury den Gewinner des Wettbewerbs vor. Läuft alles nach Plan, dann ist der Kulturcampus 2025 fertig.

Wie teuer wird der Campus?

Bauvorhaben wie die des Kulturcampus sind teuer, aber in diesem Fall ist das Land Hessen zuständig. Wie hoch die Kosten sind, das lässt sich heute noch nicht genau ermitteln. Fest steht nur, dass über die Hochschulprogramme „Heureka II aktuell 100 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt bereitstehen. Darüber hinaus bekommt das Max-Planck-Institut vom Land Hessen 45 Millionen Euro. Dazu gibt es noch ein Erbbaurecht für das komplette Areal der früheren Dondorf-Druckerei an der Sophienstraße, das nicht mit Kosten verbunden ist. An dieser Stelle soll das Institut für empirische Ästhetik seine neue Heimat finden. Der Beginn der Bauarbeiten ist für 2022 geplant, nur zwei Jahre später sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Es sind Wohnungen geplant

17 Hektar groß soll der neue Kulturcampus sein und auf dem Areal sind auch 1200 Wohnungen geplant. Es gibt einen städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt Frankfurt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, nach dem 30 Prozent der Wohnfläche, das sind 360 Wohneinheiten, geförderter Wohnraum sein müssen. Zur Verfügung stehen demnach 28.800 Quadratmeter und umsetzen muss diese Auflage die ABG Frankfurt Holding als Bauherr. In den vielen Neubauten sind jedoch nicht nur Wohnungen, sondern auch Büro- und Gewerbeflächen geplant. Sollte ein Grundstück aus dem Gesamtpaket zum Verkauf stehen, dann ist dafür ein Investor zuständig.

Braucht Frankfurt einen Kulturcampus von dieser Größe? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Die einen begrüßen den Neubau, für die anderen ist es reine Geldverschwendung. Noch steht das Juridicum, aber schon bald soll die Abrissbirne dafür sorgen, dass das markante Gebäude in Bockenheim der Vergangenheit angehört. An dieser Stelle soll dann ein neues Gebäude stehen, in dem die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ihren Platz findet. Wahrscheinlich freunden sich die Frankfurter mit dem neuen Kulturcampus ebenso schnell an, wie sie es mit dem Juridicum getan haben.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / gstockstudio

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