Sie sind noch ein wenig unsicher auf den Beinen, aber sie haben schon jetzt Starpotenzial – die drei Löwenbabys im Frankfurter Zoo. 15 Jahre mussten der Zoo und die Besucher auf Nachwuchs bei den asiatischen Löwen warten, aber jetzt hat Mutter „Zarina“ muntere Drillinge zur Welt gebracht. Wie die drei kleinen Löwen heißen, steht noch nicht fest, denn die Pfleger wissen noch nicht, ob es Männchen oder Weibchen sind.

Eine bedrohte Tierart

Asiatische Löwen zählen zu den bedrohten Tierarten, in freier Wildbahn leben noch geschätzt 500 Exemplare. Umso wichtiger ist die Nachzucht in den Zoologischen Gärten. Zu Recht ist Zoodirektor Miguel Casares stolz darauf, dass es im Frankfurter Zoo geklappt hat. Für die stolze Mutter „Zarina“ war es der erste Nachwuchs. Sie hatte eine stürmische Affäre mit „Kumar“, der erst seit 2017 im Zoo Frankfurt lebt. Eigentlich war „Zarina“ mit „Kashi“ liiert, der seit 2014 ihr Gefährte war. Zwar kamen die beiden Löwen miteinander aus, aber mit dem Nachwuchs hat es leider nie geklappt. Seit „Kashi“ im Sommer des vergangenen Jahres starb, teilt „Zarina“ das Gehege mit „Kumar“ und der kam schnell zur Sache.

Eine glückliche Familie

Zoodirektor und Pfleger waren vor der Geburt der Drillinge in hohem Maße nervös. Beim ersten Wurf ist nicht genau abzusehen, wie sich die Mutter verhält. „Zarina“ hat sich aber als eine liebevolle Mutter erwiesen und Vater „Kumar“ ist ebenfalls an seinen Kindern interessiert. Er darf seine kleine Familie allerdings nur aus der Ferne betrachten und riechen. Obwohl der männliche Löwe im Gehege das Sagen hat, im Moment ist „Zarina“ der Chef. Sie reagiert ausgesprochen aggressiv gegenüber „Kumar“ und verteidigt ihre Jungen. Da der Löwenvater aber offensichtlich in der Nähe der Kleinen sein möchte, verhält sich die Mutter mittlerweile gelassener. Wie ernst es „Zarina“ mit ihrer Fürsorge meint, das konnten die Besucher selbst sehen. Als die ersten Zaungäste die kleinen Löwen bewundern wollten, zeigte die Mutter ihre Zähne und fauchte.

Die Art erhalten

Während die Population der asiatischen Löwen in der freien Wildbahn abnimmt, steigt sie in den Zoos weltweit an. Schon vor 20 Jahren begann das Zuchtprogramm in den europäischen Zoos mit damals nur zehn Tieren, inzwischen sind es 150 asiatische Löwen. Um eine genetische Vielzahl möglich zu machen und um Inzucht zu vermeiden, kommen immer wieder Tiere aus den indischen Nationalparks in den Zoos zum Einsatz. Löwenvater „Kumar“ stammt aus dem Zoo im irischen Dublin und ist dort schon einmal Vater geworden. Das erklärt auch sein großes Interesse an den niedlichen Drillingen.

Die Besucher müssen sich noch ein wenig gedulden, denn noch zeigt Mutter „Zarina“ ihre Kinder den Besuchern des Frankfurter Zoos nur sporadisch. Noch stehen hauptsächlich schlafen, kuscheln und spielen auf dem Programm, aber die kleinen Löwen wachsen schnell. Noch trinken sie Milch bei der Mutter, mittlerweile sind sie aber nicht mehr abgeneigt, auch eine kleine Portion Fleisch zu fressen. Hin und wieder mal ein kleines Stückchen Fleisch schmeckt den Drillingen offenbar gut und es ist nur eine Frage der Zeit, wann Mutter „Zarina“ sie nicht mehr säugen muss.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / 360ber

[ratings]