Schwanheim – das charmante Dorf
Schwanheim in Zahlen
Einwohner: | 21.330 |
Fläche: | 17,7 Quadratkilometer |
Stadtteil seit: | 1928 |
Gehört zum Ortsteil: | West |
Die Schwanheimer Geschichte
Schwanheim machte schon recht früh von sich reden. Die erste Erwähnung betraf die Pfarrkirche des Dorfes und diese wurde zusammen mit den Höfen, den Ländereien und den Bewohnern verschenkt. Es war Ludwig, ein Enkel von Kaiser Karl dem Großen und der König des Ostfrankenreichs, der 880 die Schenkung in einer Urkunde erwähnt. Die Pfarrei mit der St. Martin Kirche muss also noch älter sein. Grabungen lassen vermuten, dass die Kirche schon im 6. Jahrhundert aus Holz gebaut wurde. In den folgenden Jahrhunderten hatte es das Bauerndorf nicht immer einfach. Die Besitzer des Dorfs wechselten ständig und während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schwanheim völlig zerstört. Im 19. Jahrhundert begann der Wandel und aus dem Dörfchen Schwanheim wurde eine Arbeitersiedlung. Der benachbarte Industriestandort Höchst, zu dem Schwanheim lange gehörte, lockte mit Arbeitsplätzen und mit komfortablen Siedlungen, die im Dorf entstanden. 1928 kommt Schwanheim zu Frankfurt und ist seitdem wieder ein Dorf in der Großstadt.
Natur pur
Die St. Mauritius-Kirche
Die St. Mauritius-Kirche, oder genauer gesagt der Turm der Kirche, ist das Wahrzeichen von Schwanheim. 1901 im neugotischen Stil erbaut, steht die schöne Kirche auf historisch bedeutsamem Boden. 2001 entdeckten Archäologen eine tief im Erdboden vergrabene Platte, die den Christuskorpus einer sogenannten Grablegungsgruppe aus spätgotischer Zeit zeigt. Diese Platte, die vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt, deutet darauf hin, dass dort, wo heute die St. Mauritius-Kirche steht, schon früher eine Kapelle stand. Die Platte ist das älteste Teil aus der Schwanheimer Vergangenheit und ist in der Kirche ausgestellt. Leider bleibt es nur dem Küster der Kirche vorbehalten, einen der Türme zu besteigen. Er kann von dort oben einen wunderbaren Blick auf Schwanheim genießen.
Das Museum im Bahnhof
Ein Zoo für Kinder
Das Heimatmuseum in der Schule
Es gab nicht viele Dörfer, die sich eine eigene Schule geleistet haben. Normalerweise mussten die Kinder selbst im 19. Jahrhundert noch einige Kilometer zu Fuß gehen, um in einem größeren benachbarten Ort die Schule zu besuchen. Schwanheim wollte seinen Kindern diesen mühsamen Weg ersparen und baute 1827 eine eigene Schule. Das Gebäude im klassizistischen Stil erbaut, gehört bis heute zum alten Ortskern von Schwanheim und diente bis in die 1950er Jahre als Schulhaus. Seit 1961 finden dort kulturelle Veranstaltungen statt oder das Gebäude wurde zu sozialen Zwecken genutzt. Heute heißt es Wilhelm-Kobelt-Haus und ist das Heimatmuseum von Schwanheim. Interessierte Besucher erfahren dort alles über die Schwanheimer Historie und können einen Einblick in das Leben der Menschen vor 200 Jahren nehmen. Neben altem Werkzeug sind im Heimatmuseum auch alte Küchengeräte zu finden.
Viele Menschen, die die moderne Großstadt Frankfurt besuchen, können sich nicht vorstellen, dass es noch Dörfer gibt, die zu den Stadtteilen gehören. Schwanheim ist ein solches Dorf, das sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt hat. Der Stadtteil im Westen von Frankfurt bietet seinen Besuchern, aber auch den Bewohnern viel Natur, eine gute Infrastruktur und eine gute Verkehrsanbindung an Frankfurt. Die Straßenbahnlinien 12 und 19 fahren nach Frankfurt und wer mit dem Bus fahren möchte, der nimmt die Linie 51, 62, 68, 78 oder 79. Für alle Nachtschwärmer fährt zudem der Nachtbus N7.
Schwanheim: Gaki64, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons