Alte Nikolaikirche
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Die Kirchengemeinde ist Teil der heutigen Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, bestehend aus lutherischen, reformierten und vereinigten evangelischen Gemeinden.
Trotz großer Zerstörungen in der umliegenden Altstadt durch die Bombenangriffe auf Frankfurt am Main im Zweiten Weltkrieg hatte die Alte Nikolaikirche nur geringe Schäden. Mit dem derzeitigen Dom-Römer-Projekt sollen Teile der Altstadt zwischen dem Römerberg und dem Frankfurter Dom wiederhergestellt werden.
Die Geschichte der Alten Nikolaikirche
Wahrscheinlich wurde im 11. / 12. Jahrhundert eine kleine Kirche mit fast quadratischem Fundament gebaut. In der Mitte des 13. Jahrhunderts baute man einen Kirchturm an, der Chor und das Heiligtum wurden Ende des Jahrhunderts erweitert. Die Entdeckung von Mauerresten deutet auf eine mögliche Existenz einer romanischen Kirche hin, die möglicherweise als Gotteshaus für den kaiserlichen Palast diente.
Die Alte Nikolaikirche auf dem Römerberg wurde ursprünglich als Hofkapelle errichtet, deren Kaplan vom König ernannt wurde. Im 15. Jahrhundert machte man die Kirche zum Zentrum der karitativen Arbeit der Stadt Frankfurt. Seit dem 15. Jahrhundert ist die Nikolaikirche als Kapelle des Stadtrates bekannt und liegt direkt gegenüber dem Rathaus (Römer).
Einst in der Geschichte der Kirche (nach der Mitte des 15. Jahrhunderts) residierte ein Wächter im Kirchturm. Seine Aufgabe war es, die Ankunft und Abfahrt von Schiffen auf dem Main anzukündigen. Mit Beginn der Reformation wurde die Kirche geschlossen und als Lagerhaus genutzt.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts restaurierte man die Kirche und eröffnete sie 1721 wieder für den Gottesdienst. Im folgenden Jahrhundert diente die Alte Nikolaikirche als Garnisonskirche und als Nebenkirche für andere Gemeinden in Frankfurt. Die Kirche wurde 1813 wieder geschlossen und erneut zu einem Lagerhaus umgebaut.
Nach einer notwendigen Restaurierungsphase wurde die Alte Nikolaikirche 1949 zur Heimat der Paulskongregation. Vor ca. 25 Jahren erfolgte eine umfassende Renovierung, in deren Zuge auch ein Keller, eine neue Orgel und ein beweglicher Altar installiert wurden. Die Kirche konnte im April 1992 mit einem Dankgottesdienst wiedereröffnet werden.
Architektur und Einrichtung der Kirche
Eine große Nische in der nordwestlichen Ecke wurde bei der letzten Renovierung (1989-1992) freigelegt. Die Gemeinde nutzt die Nische für ihre „Wandzeitung“, um das Evangelium sichtbar in aktuelle Fragen einzubringen.
Die beiden Grabsteine an der Südwand, die Mitte des 19. Jahrhunderts in die Alte Nikolaikirche verlegt wurden, sind Denkmäler des ersten Oberbürgermeisters Siegfried zum Paradeis und seiner zweiten Frau Katharina zum Wedel. Siegfried zum Paradeis wird mit Anerkennung für den Erwerb von Grundstücken für den Frankfurter Stadtwald gedacht. Die Grabsteine wurden um 1410 fertiggestellt. Weitere Grabsteine sind Personen gewidmet, die in der Kirche begraben sind, wie der Prediger und Theologe Dr. Pritius.
Die rote Sandsteinskulptur an der Südostwand zeigt Christus als den Schmerzensmann. Diese Skulptur, die eine Kopie des im Historischen Museum ausgestellten Originals ist, stammt aus dem Jahr 1370.
Die Fenster im Heiligtum (Südseite) sowie im Altarraum wurden von der Frankfurter Künstlerin Lina von Schauroth gestaltet. Charles Engelhard, Cousin des Künstlers, schenkte die 1951 entstandenen Fenster im Chor.cDie Fenster des Heiligtums wurden in den 1930er Jahren für die Privatkapelle der Familie von Weinberg in Niederrad geschaffen. Während des Zweiten Weltkriegs waren die Fenster im Limburger Dom sicher untergebracht, nach dem Krieg wurden sie in der Alten Nikolaikirche montiert.
Der Chor ist mit dem Heiligtum durch einen spitz zulaufenden Triumphbogen aus einem rechteckigen Querschnitt verbunden. Die konvex geformten Schlusssteine sind mit Trauben und Weinblättern, Rosenblättern und Blüten verziert.
Die Schwalbennestorgel von 1992 wurde von der Firma Oberlinger in Windesheim gemeinsam mit dem Frankfurter Orgelspezialisten Prof. Dr. Menger gebaut. Die aus Spessart-Eiche gebaute Orgel besteht aus 23 Registern, 1598 Pfeifen und 25 Glockenspielen.



Alte Nikolaikirche – Offene Kirche
Stiftung der Alten Nikolaikirche
Die vom Exekutivkomitee der Paulusgemeinde organisierte Stiftung hat zum Ziel, die physische Struktur und Ausstattung des Kirchengebäudes aufrechtzuerhalten und die Musik zu unterstützen, die das Haus zu einem besonderen Gotteshaus macht.
Die Stiftung, ein gemeinnütziger Verein, möchte dafür die nötigen Mittel zur Verfügung stellen. Ihre Aufgabe ist es, Spendengelder und Kapitalerträge für die zusätzlichen Musiker und Verwaltungsmitarbeiter aufzuwenden, die die Alte Nikolaikirche bei der Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben in der Stadt Frankfurt unterstützen.
Die Stiftung nimmt direkte Geld- oder Geldspenden entgegen. Wer die Alte Nikolaikirche besucht, sollte darüber nachdenken, dieser wichtigen Einrichtung zumindest eine kleine Spende zukommen zu lassen.
Regelmäßige Gottesdienste in der Alten Nikolaikirche
- Abendmahlsgottesdienst, sonntags, 9:30 Uhr
- Kreativer Gottesdienst, sonntags, 11:15 Uhr
- Kinder-Gottesdienst, gem. aktuellem Kirchen-Newsletter und Kalender
- Inspiration am Mittag (in Englisch und Deutsch), Mittwochs (Sommerzeit), 12:00 Uhr
- Frauengottesdienst, jeden 2. Dienstag im Monat, 19:00 Uhr
- Advent Vespergottesdienst, samstags und sonntags in der Adventszeit, jeweils um 17:00 Uhr
Alte Nikolaikirche-Detail der Dachgalerie: Mylius, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Glasfenster Aufsteigender Christus: Hajotthu, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Alte Nikolaikirche – Detail der Turmobergeschosse: Mylius, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Alte Nikolaikirche – Interior: © José Luiz Bernardes Ribeiro, via Wikimedia Commons