Opernplatzfest – eine Hommage an Frankfurts schönsten Platz

Jede Stadt hat einen besonderen Platz, der im Zentrum liegt und für die Bürger so etwas wie eine gute Stube ist. In Frankfurt ist das der Platz vor der Alten Oper. Um diesen Platz zu würdigen, der in der Geschichte der Stadt eine wichtige Rolle gespielt hat, gibt es das Opernplatzfest. Auch in diesem Jahr erstrahlt der Opernplatz wieder in einem magischen Licht, wenn es zwischen dem 28. Juni und dem 7. Juli Musik und gutes Essen, Kultur und angeregte Gespräche gibt.

Der Opernplatz in der Frankfurter Stadtgeschichte

Im Mittelalter befand sich dort, wo heute der Opernplatz zu finden ist, ein Teil der Frankfurter Stadtbefestigung. Vom heutigen Opernplatz aus führte einst die Bockenheimer Landstraße in den kleinen Ort Bockenheim, bevor dieser 1895 zu Frankfurt kam. Nach dem Schleifen der Stadtmauern, die die Innenstadt von Frankfurt umschlossen haben, lag der große, repräsentative Platz genau zwischen der Bockenheimer Anlage und der Taunus Anlage. Es war der bekannte Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess, der ein klassizistisches Portal erbauen ließ, um die große Bedeutung hervorzuheben, die der Platz im Mittelalter hatte. Leider wurde das imposante Portal bereits 1875 wieder abgerissen, denn an dieser Stelle sollte das neue Opernhaus stehen, das heute den Namen Alte Oper trägt. 1880 war die Oper fertig, das größte Opernhaus der damaligen Zeit.

Die Gebäude rund um den Opernplatz

Die Alte Oper hat dem noch immer schönen Platz seinen Namen gegeben. 1880 erbaut, fiel das Opernhaus den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer und diente bei der Wiedereröffnung 1981 nur noch als Konzerthaus. Die Ruine des Alten Opernhauses durfte sich allerdings lange Jahre als die „schönste Ruine Deutschlands“ feiern lassen. Das zweite Gebäude, was den Frankfurter Opernplatz prägt, ist das Zürich-Haus an der Bockenheimer Landstraße. Das 1960 erbaute Versicherungsgebäude gilt mit seinen 68 Metern Höhe als das erste Hochhaus in Frankfurt und erst 1966 brach das Shell-Hochhaus diesen Rekord. 2002 kam das Ende des Zürich-Hochhauses, stattdessen entstand 2010 der Opernturm. Der Blickfang auf dem Frankfurter Opernplatz ist aber der Lucae-Brunnen. Der Architekt Richard Lucae plante den Brunnen 1872, aber erst über 100 Jahre später, im Jahre 1983, setzte der Bildhauer Edwin Hüller die Planung in die Tat um. Mit einem Bürgerfest weihten die Frankfurter den Brunnen aus 120 Tonnen Granit ein.

Der Opernplatzfest – Kulturelles und Kulinarisches

Auch in diesem Jahr stehen gutes Essen und Kultur wieder im Vordergrund. Das 39. Opernplatzfest 2018 hat sich eine Menge vorgenommen, um die Gäste aus aller Welt zu beeindrucken und vor allem zu verwöhnen. Zwischen 11:00 Uhr und 23:00 können die Besucher schlemmen, verkosten, feiern, plaudern, tanzen, lachen und staunen. Die Musik ist immer live, die Gäste können Klavierkonzerten lauschen und die kulinarischen Highlights genießen, angefangen beim modernen Streetfood bis hin zu Spezialitäten aus aller Welt. In diesem Jahr steht das Opernplatzfest unter dem Motto: „Piano around the World“. Jeden Mittag von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr kommen alle, die Mittagspause haben oder sich vom Shoppingbummel ausruhen möchten, in den Genuss von klassischen Klavierkonzerten. Auch die Fans der leichten Musik kommen beim Opernplatzfest auf ihre Kosten.

Das Opernplatz Programm

Neben den alltäglichen Klavierkonzerten bietet das Opernplatzfest auch ein tolles Bühnen-Live-Programm. So spielen am 28. Juni ab 18:30 Uhr die „The Gypsys feat. Keith Sanders“. Am Donnerstag können sich die Zuschauer um die gleiche Zeit auf die „The Cantones“ freuen. Freitag stehen ab 19:00 Uhr „King Kamehameha Club Band“ auf der Bühne am Opernplatz, am Samstag sorgen „Groovin Affair“ ab 18:30 Uhr für Stimmung. Auch am Sonntag lohnt es sich, zum Opernplatzfest zu kommen, denn „Noizebox“ stehen schon ab 16:00 Uhr auf der Bühne. Am Abend können die Besucher der Band „Marcando“ lauschen, bevor dann am 3. Juli „Rosa Montag“ den Zuschauern einheizen. „Fräulein Wommy Wonder“ zeigt Travestiekunst vom Feinsten und bringt die Zuschauer zudem noch zum Lachen. Helena Marion Scholz führt als Moderatorin durch den bunten Abend.

Das Richtige für jeden Geschmack

Das Opernplatzfest ist ein Fest für alle Sinne und für jeden Geschmack. Die Freunde der klassischen Musik, wie auch die Fans von Oldies und heißen Rhythmen aus Südamerika kommen auf ihre Kosten. Alle, die gerne zu Schlagern tanzen, sollten unbedingt zum Opernplatzfest kommen und alle, die es rockig mögen, sind dort ebenfalls richtig. Jeden Abend steht eine andere Band auf der Bühne und nicht nur bei der Musik trifft das Opernplatzfest den richtigen Ton. Alle, die gerne gut essen, haben rund um den historischen Opernplatz die große Auswahl. Frische Meeresfrüchte sind ebenso im Angebot, wie auch spanische Tapas und Spezialitäten aus Japan. Unter den weißen Sonnenschirmen, die wie Blumen auf dem Opernplatz leuchten, sitzen die Gäste bei einem Glas Wein, Sekt, Champagner oder Apfelwein.

Lebensfreude pur

Walk Acts, Klavierkonzerte unter freiem Himmel, Livemusik und gutes Essen machen das Opernplatzfest zu einem der schönsten Feste im Frankfurter Veranstaltungskalender. Jedes Jahr setzt das Opernplatzfest neue gastronomische Akzente und es gibt immer wieder neue kulturelle Höhepunkte. Das Fest rund um den Opernplatz ist Lebensfreude pur, Urbanität und eine Hommage der Stadt Frankfurt an seinen schönsten Platz. Am Abend verwandelt sich der Opernplatz in ein Lichtermeer. Wenn die Scheinwerfer das schöne alte Opernhaus anstrahlen, dann freuen sich die Bürger und die Gäste, dass das Fest 1978 ins Leben gerufen wurde. Am besten ist es, das Auto stehenzulassen und stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Vom Frankfurter Hauptbahnhof fahren die S-Bahnlinien S1 und S6 bis zur Haltestelle Taunusanlage. Von dort aus sind es dann nur noch wenige Gehminuten bis zum Opernplatzfest.

Das Fest auf dem Platz vor der Oper verdankt seine Entstehung dem Wiederaufbau der Alten Oper in Frankfurt. Der damalige Oberbürgermeister Dr. Walter Wallmann setzte sich sehr für diesen Wiederaufbau ein und das erste Fest auf dem Opernplatz war eine Geste für die Anlieger. Sie hatten über einen sehr langen Zeitraum den Baulärm, den Schmutz und das Leben hinter hohen Bauzäunen ertragen müssen. Als das Opernhaus endlich wieder in seinem alten Glanz erstrahlte, bedankte sich die Stadt bei ihren Bürgern mit einem Fest. Anfänglich hieß das Fest noch Lucae-Brunnenfest, aber schon damals nannten es die Bürger kurz und bündig nur Opernplatzfest. Dabei ist es bis heute geblieben.

FOTOCREDIT

Alte Oper Frankfurt: Pedelecs by Wikivoyage, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons