Bernemer Kerb – ein Fest mit Tradition und Geschichte
Die Anfänge der Bernemer Kerb
Goethe war auch schon da
Was gehört alles zur echten Bernemer Kerb?
Die Legende der Kerwelisbeth
Die Legende der Kerwelisbeth beginnt im 17. Jahrhundert in einem kleinen Dorf nahe Frankfurt. In der Gemeinde lebten damals knapp 1000 Menschen, die gerne feierten. Hochzeiten und Kindstaufen, Geburtstage und vor allem die alljährliche Kirchweih gehörten zu den beliebten Abwechslungen in schweren Zeiten. Im Dorf lebte auch ein Mann, der wenig Glück mit seiner Ehefrau hatte. Sie keifte, meckerte, wusste alles besser, war schmuddelig und alles andere als eine liebende Gattin. Auf der Kirchweih klagte der Mann den Nachbarn sein Leid. Daraufhin beschlossen die Nachbarn, die Lisbeth, so hieß die streitbare Ehefrau, für die Dauer der Kerb einzusperren. Aber ganz gleich, wo die Nachbarn die Lisbeth auch einsperrten, ihr ohrenbetäubendes Geschrei und Gekreische war überall zu hören. Da kamen sie auf die Idee, die Lisbeth im Wald an einen Baum zu binden. Sie fanden mitten im Buchenwald eine einsame Fichte, entfernten die Rinde des Baums, damit keine Raubtiere am Stamm nach oben klettern konnten. Anschließend banden sie die Lisbeth an einem der höchsten Äste fest. Dort keifte sie weiter, aber die Nachbarn und ihr Mann feierten eine fröhliche Kirchweih. Plötzlich zog ein schweres Gewitter auf und der Blitz schlug in die Fichte ein, auf der die Lisbeth saß. Seit dieser Zeit gehört zu jeder Bernemer Kerb eine Fichte ohne Rinde, die an die Lisbeth erinnern soll.
Was hat es mit dem Gickelschmiss auf sich?
Neben dem Kerwebaum und der Lisbeth darf bei der Bernemer Kerb auch der Gickelschmiss nicht fehlen. Übersetzen lässt sich Gickelschmiss mit „Hahnenschlagen“, aber keine Angst, dem Federvieh passiert nichts. Heute spielen bei diesem Brauch ein Dreschflegel und ein Tontopf die Hauptrollen. Derjenige, der schlagen soll, bekommt die Augen verbunden und wird dann dreimal um die eigene Achse gedreht, damit er die Orientierung verliert. Dann muss er versuchen, mit dem Dreschflegel den Topf zu treffen. Gelingt ihm das, winkt als Preis ein echter Hahn. Auch hier gibt es eine Geschichte aus längst vergangenen Zeiten. So soll ein fröhlicher Zecher auf dem Heimweg von der Bernemer Kerb beim Versuch, sein Bett im elterlichen Haus möglichst geräuschlos zu erreichen, über einen Hahn gestolpert sein, der daraufhin laut anfing zu krähen. Um ihn zum Schweigen zu bringen, schlug der Mann mit dem Dreschflegel in Richtung des Hahns, traf aber nur einen Topf aus Steingut, der mit lautem Krachen zerbrach.
In diesem Jahr findet die 411. Bernemer Kerb statt und sie dauert, wie es die Tradition verlangt, vom 10. bis zum 15. August. Neben einem geselligen Frühshoppen, dem Aufstellen des Kerbebaums, dem Gickelschmiss und dem Verbrennen der Lisbeth gibt es einen großen Festumzug, Livemusik und ein buntes Treiben auf dem Kerschplatz. Ganz Bornheim ist während der Bernemer Kerb auf den Beinen, um für ein unvergessliches Fest zu sorgen. Wenn die Lisbeth ihren erhöhten Ehrenplatz am Kerwebaum eingenommen hat, der Äbbelwoi in den Bembeln die richtige Trinktemperatur bekommt und die viele Stände rund um die Bornheimer Kirchweih ihre Waren präsentieren, dann wissen die Einheimischen und Besucher: Es ist wieder Kerb und die ganz Frankfurt freut sich auf die Feier.
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Bernemer Kerb Festzug Aufstellung: Urmelbeauftragter (talk | contribs | Gallery) (German Wikipedia)Deutsch: Gesamtzahl meiner hochgeladenen Dateien: 906English: Total number of my uploaded files: 906, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Cabrio Bernemer Kerb Festzug: Urmelbeauftragter (talk | contribs | Gallery) (German Wikipedia)Deutsch: Gesamtzahl meiner hochgeladenen Dateien: 906English: Total number of my uploaded files: 906, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons