Museumsufer

Der Damm südlich des Mains in Frankfurt wird wegen der großen Population teils sehr bekannter Museen im Volksmund Museumsufer genannt. Das bekannteste dieser Museen ist die Kunstgalerie Städel. Wir haben alle Informationen zu den wichtigsten Museen am Museumsufer (Nord- und Südseite) für Sie zusammengetragen.

Nordseite des Museumsufers

Die Nordseite des Museumsufers beherbergt deutlich weniger Museen als die dem Stadtteil Sachsenhausen zugewandte Südseite. Trotzdem lohnt auch hier ein Besuch, wie die folgende Auswahl zeigt:

Jüdisches Museum Frankfurt

Die Dauerausstellung gibt einen Überblick über das vielfältige Schicksal der Frankfurter Jüdischen Gemeinde im Laufe der Jahrhunderte. Temporäre Ausstellungen widmen sich dem zeitgenössischen jüdischen Leben und der jüdischen Kunst.

Historisches Museum Frankfurt

Das Historische Museum zeigt Artefakte der Stadtgeschichte von der Römerzeit bis heute, einige sehr prominente Gemälde und Skulpturen alter Meister und verschiedene Wechselausstellungen.

Südseite des Museumsufers

Die Südseite des Museumsufers mit dem berühmten Schaumainkai ist DIE Museumsmeile in Frankfurt und ganz Hessen. Hier befinden sich einige der renommiertesten Museen in Deutschland, allen voran das Städel – eine Kunstgalerie von Weltruf. Hier die Detailbeschreibungen der wichtigsten Museen am Museumsufer:

Städel

Das Städel Museum, offiziell „Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie“, ist ein Kunstmuseum in Frankfurt mit einer der bedeutendsten Sammlungen in Deutschland. Das Städel Museum besitzt 2.700 Gemälde (davon 600 ausgestellt) und eine Sammlung von 100.000 Zeichnungen und Grafiken sowie 600 Skulpturen. Es verfügt über ca. 4.000 m² Ausstellungsfläche und eine Bibliothek mit 100.000 Büchern und 400 Zeitschriften.

Das Städel wurde 2012 vom deutschen Kunstkritikerverband AICA als „Museum des Jahres 2012“ ausgezeichnet. Im selben Jahr verzeichnete das Museum mit 447.395 Besuchern die höchste Besucherzahl seiner Geschichte.

Museum der Weltkulturen

Das Museum der Weltkulturen) ist ein ethnologisches Museum, bis 2001 hieß es „Museum für Völkerkunde“. Es wurde 1904 als bürgerliche Institution gegründet, um die ethnografischen Sammlungen der Stadt Frankfurt zusammenzuführen. 1908 bezog das Museum das Palais Thurn und Taxis in der Innenstadt. Im Jahre 1925 erwarb die Stadt die Sammlungen des Instituts für Kulturmorphologie (heute Frobenius-Institut), das von dem Ethnologen Leo Frobenius gegründet wurde. Er zog mit dem Institut nach Frankfurt und wurde Honorarprofessor der Universität Frankfurt. 1934 wurde er Direktor des Museums. Die Aufgaben des Museumsdirektors und des Institutsleiters wurden bis 1966 von derselben Person (einschließlich der Nachfolger Frobenius‘) wahrgenommen, als die Universität in Staatsbesitz überging, seitdem wird das Museum wieder von der Stadt geführt.

Bedeutende Teile der Sammlung gingen verloren, als das Palais im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört wurde. Einige Gegenstände waren jedoch bereits aus dem Palais evakuiert worden – diese überlebten den Krieg und wurden 1973 in einer alten Villa am Mainufer ausgestellt, wo sie seither stehen. Das Museum der Kulturen der Welt zählt damit zu den ersten Museen am heutigen Museumsufer.

Museum für Kommunikation

Das Museum für Kommunikation wurde am 31. Januar 1958 unter dem Namen Bundespostmuseum eröffnet und ist das älteste Museum am Frankfurter Museumsufer. Das Museum war bis 1994 im Besitz der Deutschen Bundespost. Das heutige Gebäude, eine moderne und transparente Glaskonstruktion, wurde 1990 eröffnet und vom Architekten Günter Behnisch entworfen. Nach der Eröffnung des neuen Gebäudes erhielt das Museum seinen heutigen Namen.

Die Hauptausstellung des Museums befindet sich im Untergeschoss. Es zeigt die umfassende Geschichte der Entwicklung und Verbreitung verschiedener Kommunikationsmethoden in der gesamten Menschheitsgeschichte, darunter Post, Telegrafie, Telefon, Radio, Fernsehen und Computer, sowie Objekte, die sich auf diese Medien beziehen. Im Erdgeschoss befinden sich ein Informationszentrum sowie der Museumsshop und das Café. Im ersten Stock befindet sich ein Kinderausstellungsbereich, im zweiten Stock temporäre Ausstellungen.

Deutsches Architekturmuseum

Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) befindet sich ebenfalls am südlichen Museumsufer in Frankfurt. Das Innere eines Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert wurde 1984 von Oswald Mathias Ungers umgestaltet. Sie beherbergt eine Dauerausstellung mit dem Titel „Von den alten Hütten zu den Wolkenkratzern“, die die Geschichte der Architekturentwicklung in Deutschland zeigt.

Das Museum organisiert jedes Jahr mehrere Wechselausstellungen sowie Konferenzen, Symposien und Vorträge. Die Sammlung umfasst ca. 180.000 Architekturzeichnungen und 600 Modelle, darunter Werke moderner und zeitgenössischer Klassiker wie Erich Mendelsohn, Mies van der Rohe, Archigram und Frank O. Gehry. Dazu gehört auch eine Präsenzbibliothek mit ca. 25.000 Büchern und Zeitschriften.

Liebighaus

Das Liebieghaus ist eine Villa aus dem späten 19. Jahrhundert in Frankfurt. Sie beherbergt ein Skulpturenmuseum – die Städtische Galerie Liebieghaus, die Teil des Museumsufers am Sachsenhäuser Mainufer ist. Max Hollein (*1969, Wien) ist seit Januar 2006 Direktor des Museums.

Das Liebieghaus wurde 1896 als Altersheim für den böhmischen Textilfabrikanten Baron Heinrich von Liebieg (1839-1904) erbaut. Die Stadt Frankfurt erwarb das Gebäude 1908 und widmete es der Skulpturensammlung. Eine Renovierung wurde im Oktober 2009 abgeschlossen. Dazu gehörte auch ein öffentlich zugängliches „Open Depot“, das es erstmals ermöglicht, bestimmte Teile der Sammlung, die sich nicht in der Dauerausstellung befinden, zu besichtigen.

Das Museum umfasst antike griechische, römische und ägyptische Skulpturen sowie mittelalterliche, barocke, Renaissance- und klassizistische Werke und Werke aus dem Fernen Osten. Die Sammlung wurde vor allem durch Stiftungen und internationale Ankäufe aufgebaut und ist universell einsetzbar, ohne besonderen Bezug zur Kunst und Geschichte Frankfurts. Das Gebäude steht am Schaumainkai, in einem Garten, in dem auch einige Skulpturen ausgestellt sind, darunter eine Nachbildung von Danneckers Ariadne auf dem Panther. Das Original, das 1810 vom Bankier Simon Moritz von Bethmann erworben wurde, befindet sich derzeit im Depot.

Weitere Museen an der Südseite des Museumsufers:

  • Ikonenmuseum: Das Ikonenmuseum präsentiert eine der größten Sammlungen von russischen, polnischen, bulgarischen, griechischen und anderen Ikonen in Deutschland.
  • Museum für angewandte Kunst: Das Museum präsentiert Möbel und Design vom 10. bis zum 21. Jahrhundert. Schwerpunkt ist die Sammlung ostasiatischer angewandter Kunst.
  • Deutsches Filmmuseum: In diesem Museum wird die Entwicklung des Filmemachens von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute erklärt und anhand zahlreicher Exponate verständlich dargestellt.
  • Deutsches Architekturmuseum: Neben einer kleinen Dauerausstellung zeigen wechselnde Ausstellungen aktuelle Architekturprojekte und architektonische Trends aus aller Welt.
  • Museum Giersch: Eine kleine permanente Sammlung lokaler Künstler des 19. Jahrhunderts und Häuser, die eine (lose) Verbindung zur Region Frankfurt haben.
  • Portikus: Ein kleiner freier Ausstellungsraum mit temporären Ausstellungen verschiedener zeitgenössischer Künstler.
Ein Besuch des Museumsufers ist für Frankfurt-Besucher absolute Pflicht, entsprechend sollte dafür genug Zeit eingeplant werden. Ein besonderes Ereignis ist die „Nacht der Museen“, welche einmal jährlich stattfindet und längere Öffnungszeiten der Museen sowie günstigere Eintrittspreise ermöglicht.
FOTOCREDIT

Museumsufer: I, Dontworry, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Juedisches Museum: Frankfurt_Jüdisches_Museum.Norden.20130603.jpg: Epizentrumderivative work: Dontworry, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Historisches Museum: Simsalabimbam, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Museum der Weltkulturen: Simsalabimbam, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Deutsches Architektur Museum: Epizentrum, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Liebieghaus: Taken May 2005 by Popie (de:Benutzer:Popie), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons