Mainfest – die Frankfurter feiern ihren Fluss
Das Mainfest – eine sehr lange Geschichte
Der 23. Juli 1340 war ein wichtiger Tag in der Frankfurter Stadtgeschichte. An diesem Tag wurde am südlichen Ufer des Mains die Dreikönigskirche geweiht und aus diesem Anlass feierten die Bürger ein großes Fest. Sie dankten dabei ihrem Fluss, dem Main, der der Stadt Reichtum beschert hatte. Es gab Ochsen am Spieß für alle Frankfurter, aus dem Gerechtigkeitsbrunnen floss an diesem besonderen Tag kein Wasser, sondern Wein und es gab viele Belustigungen für das Volk. Dazu gehörte das Gänserupfen ebenso wie das Entenangeln und auch das Fischstechen im Main war ein spannendes Ereignis für die Frankfurter Bürger. Bis heute sind einige dieser Bräuche erhalten geblieben, so fließt beim Mainfest zur Eröffnung noch immer Wein statt Wasser aus dem Gerechtigkeitsbrunnen.
Ein Dankeschön an den Fluss
Das Mainfest im Exil
Die Frankfurter sind sehr stolz auf das Mainfest, es ist das vielleicht wichtigste Fest der Bürger im Jahr. Umso schlimmer traf die Frankfurter, Anfang der 1970er Jahre die Meldung, dass das beliebte Fest nicht mehr wie gewohnt auf dem Römerberg, sondern im Ostpark stattfinden sollte. Baumaßnahmen hatten diesen Umzug erforderlich gemacht. Der vorübergehende Standort kam bei den Bewohnern der Mainmetropole nicht sonderlich gut an. Zum ersten Mal konnte das Fest zu Ehren des Mains keine neuen Besucherrekorde verzeichnen. Erst als das Mainfest ab 1973 wieder an seinem alten Platz zwischen dem Römerberg und dem Mainkai stattfand, war die Welt endlich wieder in Ordnung. Bis heute wird vor einer wunderschönen Kulisse direkt am Ufer des Mains gefeiert. Wer mitfeiern möchte, der kann das in der Nacht von Freitag auf Samstag von 12:00 Uhr bis 01:00 Uhr und von Sonntag bis Montag zwischen 12:00 Uhr und Mitternacht.
Spiel, Spaß und gute Unterhaltung
Bequem anreisen
500 Meter buntes Jahrmarkttreiben
500 Meter lang ist die Strecke am nördlichen Ufer des Mains. Neben einer Achterbahn ist dort auch ein Kinder- und ein Kettenkarussell zu finden. Der Breakdancer hat auf den 500 Meter Mainufer seinen Platz gefunden, bei Dunkelheit ist das Riesenrad im Schatten der Banktürme besonders gut besucht. Am letzten Abend wird um 22:00 Uhr über dem Main ein Feuerwerk entzündet. Dieses Spektakel vom Riesenrad aus zu erleben, ist ein besonderes Highlight. Von dort oben bietet sich ein einzigartig schöner Blick auf Frankfurt und den Main. 108 Spielgeschäfte, Gastrostände und vor allem Imbissstände sind auf dem Mainfest zu finden. Es duftet nach Bratwurst, Ochsen vom Spieß, nach Flammlachs und Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Apfelwein. Am Römer steht eine Bühne und hier lauschen die Besucher Livemusik zum Mitsingen und Tanzen.
Das erste Mainfest war ein Meilenstein in der Stadtgeschichte von Frankfurt. Bis heute feiern die Bürger den Main, obwohl er keine so wichtige Rolle mehr spielt, wie es noch im Mittelalter der Fall war. Für die Frankfurter ist es ein Stück ihrer Geschichte. Das erklärt auch die hohen Besucherzahlen, die das Fest am Ufer des Mains jedes Jahr erreicht. Sie kommen in „Frankfurts gute Stube“ am Römer, um zu feiern und um Traditionen wiederzubeleben.
Mainfest Frankfurt Feuerwerk: Thomas Wolf (Der Wolf im Wald), CC BY 3.0, via Wikimedia Commons