Der Frühling ist da und mit ihm auch ein Problem, das viele Frankfurter haben, und zwar den Fluglärm. Wenn die Tage länger werden, dann ist am Himmel über Frankfurt wieder eine Menge los, aber nicht an allen Tagen ist die Lärmbelästigung gleich groß. Wo leiden die Frankfurter Bürger besonders und wo sollte man wohnen, wenn man seine Ruhe haben möchte?
Immer unterschiedliche Routen
Jeden Tag gibt es an Deutschlands größtem Flughafen 640 Starts und ebenso viele Landungen. Das alles passiert zwischen 05:00 Uhr und 23:00 Uhr, was pro Tag 1300 Flugbewegungen bedeutet. Der Flughafen in Frankfurt verfügt über vier Start- und Landebahnen, wobei die Nordwestbahn nur für landende Flieger reserviert ist. Parallel dazu verlaufen die Center- und die Südbahn für Starts und Landungen. Dazu kommt dann noch die Westbahn, von der aus nur gestartet wird, und zwar in Richtung Süden. Alle Flieger landen und starten stets gegen den Wind. Auf welcher Bahn in welche Richtung die Starts erfolgen, bestimmt die Deutsche Flugsicherung, je nachdem, wie der Wind steht. Das hat dann Auswirkungen auf die jeweilige Flugroute und den Lärm, den die Frankfurter ertragen müssen.
In welchen Stadtteilen ist es besonders laut?
Alle, die im Frankfurter Süden wohnen, sind besonders vom Fluglärm betroffen. Über Sachsenhausen fliegen jeden Tag die Flugzeuge, ganz gleich, wie der Wind steht. Starten die Flieger bei Ostwind, dann sind das Ostend, Oberrad, Fechenheim, Riederwald sowie Bergen-Enkheim im Besonderen betroffen. Die Zeit zwischen 05:00 Uhr am Morgen und 23:00 Uhr am Abend kann sehr lang sein, wenn jeden Tag durchschnittlich 137 Flugzeuge über das Haus hinweg donnern. Bei Ostwind leiden aber auch Sachsenhausen, Gallus, das Gutleutviertel, Niederrad und Bockenheim unter dem Lärm. Da diese Gebiete dicht besiedelt sind und weil es dort viele Krankenhäuser und Altenheime gibt, sind Starts und Landungen erst ab 07:00 Uhr und nur bis 22:00 Uhr erlaubt.
Wo ist es ruhiger?
Alle Frankfurter Stadtteile, die westlich vom Flughafen liegen, sind besser dran, hier ist es deutlich ruhiger. Alle, die in Sossenheim, in Zeilsheim, in Nied, in Griesheim, in Sindlingen, in Höchst oder in Unterliederbach zu Hause sind, wohnen relativ leise. Das trifft ebenfalls auf die Stadtteile im Norden von Frankfurt zu, Kalbach-Riedberg, Bonames, Nieder-Erlenbach, Nieder-Eschbach und auch in Harheim können die Anwohner ruhiger schlafen. Die Innenstadt von Frankfurt, das Westend und Bornheim können sich nicht beklagen, sie sind nur in einem eher geringen Ausmaß vom täglichen Fluglärm betroffen.
Der Flughafen Frankfurt ist der größte Flughafen des Landes und einer der wichtigsten wirtschaftlichen Faktoren der Stadt. Die meisten Bürger haben sich mit dem Lärm, den die Flugzeuge je nach Windrichtung machen, engagiert und viele hören die Maschinen gar nicht mehr. Allerdings ist der Flughafen auch auf der Jagd nach neuen Rekorden und jedes Jahr starten und landen mehr Menschen vom Frankfurt Airport. Da stellt sich schon die Frage, ob genug für den Lärmschutz der Anwohner getan wird. Richtig ruhig ist es in den Frankfurter Stadtteilen eigentlich nur mitten in der Nacht, wenn der Flughafen Pause macht.
Beitragsbild: @ depositphotos.com / Hackman
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